Moonlight shadow

Der Vollmond zwischen Watzmann und Hundstod

Der Vollmond zwischen Watzmann und Hundstod

Mondnächte sind bei Schnee besonders zauberhaft. Wie eine stille Märchenwelt glitzert die Landschaft, die Bäume strecken ihre Schatten wie Finger aus. Ich wollte unbedingt den Vollmond über dem Steinernen Meer aufgehen sehen, doch habe ich im Moment keine Chance, da hinzukommen. Zuviel Schnee und wie ich am Samstag vom Seehorn aus sehen konnte, noch keine feste Spur, die das Vorwärtskommen erleichtern würde. Ich gebe solche Vorhaben jedoch nie so ohne weiteres auf und überlegte hin und her. Da ich im Skifahren leider kein Held bin – ich komme zwar überall rauf, aber wahrscheinlich nicht in einem Stück runter – bleiben mir für Wintertouren nur Schneeschuhe, mit denen man in der Reichweite deutlich eingeschränkt ist. Meine Zwischenidee, übers Seehorn, die Hochwiese und die Hundstodreiße zum Ingolstädterhaus zu gehen, verwarf ich wieder – ist ne ganz schöne Strecke und ich wollte unbedingt vermeiden, dass der Mond ohne mich aufgehen würde, während ich mich die Reiße hochkämpfte. Also kürzte ich den Plan und beschloss, den Vollmond vom Seehorn aus zu beobachten.

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Königstour

Watzmann-Südspitze und Hohe Tauern

Watzmann-Südspitze

Den Donnerstag haben wir nur knapp überlebt. Der Wetterbericht hatte von „außergewöhnlichem Bergwetter“ mit „Fernsicht bis zum Anschlag“ gesprochen und wir – Rainer und ich – mussten arbeiten. Ich hielt es fast nicht aus, zumal sich das Wetter zum Wochenende hin und auch zum kurz darauf folgenden Feiertag verschlechtern sollte. Ausgerechnet. Doch gab es einen Hoffnungsschimmer – den Sonntag. Der versprach wiederum bestes Bergwetter, und den wollten wir am Schopfe packen.
Wir schwankten zwischen Hagengebirge und Watzmann und entschieden uns dann für letzteren, denn die Gelegenheit war günstig: Das Watzmannhaus war aufgrund von Umbaumaßnahmen schon geschlossen, so dass wohl nicht mit den üblichen Hundertschaften auf dem Grat zu rechnen war. Da sich das Wetter schon im Laufe des Samstags bessern sollte beschlossen wir, am Nachmittag zur Kühroint-Alm aufzusteigen und dort zu übernachten. Das würde uns für den Watzmann-Aufstieg am nächsten Tag ungefähr 800 Höhenmeter sparen und man will ja auch keine Minute Bergwetter verschenken.

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Herbststille über dem Königssee

Blick zur Schönfeldspitze

Sonnenuntergang am Feldkogel

Der Sommer war Anfang September abrupt zu Ende gegangen und der Herbst hatte es bisher nicht sonderlich gut gemeint. Bergwetter war rar gewesen und wenn, dann gerne unter der Woche. Nun war endlich mal wieder Sonne in Sicht und ich wollte unbedingt in die Berge. In höheren Gefilden liegt schon etwas Schnee, da ist es jetzt zum Biwakieren zu frisch. Ich wollte aber unbedingt nochmal zwei Tage gehen – wahrscheinlich sowieso zum letzten Mal in diesem Jahr. Außerdem wollte ich gerne noch ein bisschen Hirschgesang – bei der Wanderung zur Gotzenalm mit Susanne und Nicole hatten wir einige Hirsche gehört, doch war keine Gelegenheit gewesen, in Ruhe zu lauschen. Letztes Jahr hatte ich vom Feldkogel aus im Wald um die Grünseealm Hirsche beobachtet, also planten wir ein Abendpicknick auf dem Feldkogel und eine Nacht im Kärlingerhaus, welches an dem Wochenende gerade noch offen hatte. Schön wäre gewesen, über den Röthsteig zur Wasseralm und von dort über den Schwarz- und Grünsee zum Kärlingerhaus zu wandern, doch hätten wir das bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht geschafft, das ist schon eine knackige Strecke. So kürzten wir die Tour und beschlossen, über den Sagerecksteig zu gehen.

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